Erdgas entsteht aus organischen Stoffen, erste Prozesse dieser Gasbildung/ und -ansammlung begannen mit der Entstehung des Lebens, also vor ca. 3,3 Millarden Jahren.
Grundlage für die Entstehung von Erdöl waren tierisches und pflanzliches Plankton. Beim Absterben dieser Mikroorganismen, lagerten sich diese auf den Meeresgründen ab. Im Laufe der Zeit schob sich dann Sand und Geröll über die toten Mikroorganismen. Das hatte zur Folge das an das abgestorbene Plankton nur unzureichend bzw. gar keine Luft mehr ran
kam. Entstanden war somit sogenannter Faulschlamm. Über länge Zeiträume hinweg, entwickelte sich dieser Faulschlamm langsam aber sicher zu Erdöl- und Erdgasmuttergestein. Bakterien die darin eingeschlossenen Minilebewesen.
Ähnlich wie bei Kohle gelang dieses Muttergestein durch weitere Gesteins- und Materialüberlagerungen in noch größere Tiefen. In diesen Tiefen herrschen wesentlich höhere Temperaturen und Drücke, was dazu führte, dass das Erdgas und auch das Erdöl aus dem Muttergestein gepresst wurde. Dadurch konnte es nach oben steigen bis es wieder auf undurchlässige Gesteinsschichten traf. Dort konnte es sich dann in sogenanntem Speichergestein ansammeln.
Erdgas entstanden aus Kohle
Die sogenannten "Kohleflöze" entstanden aus den Ablagerungen höherer Pflanzen. Diese Kohleflöze sackten gelegentlich in tiefere Erdschichten ab, dabei kam es in Folge von hohen Temperaturen und den Tiefdruck zur "Nachinkohlung", bei der sich Kohlenstoff anreicherte und auch weitere Gase wie z.B. Sauerstoff, Wasserstoff und Methan ausgesondert wurden. Durch die Sammlung dieser Gase entstanden die heutigen Erdgasvorkommen.
Erdgas entstanden aus Ölschiefer
Mittels einer Art Crackprozess kann durch sehr hohe Temperaturen aus Ölschiefer Erdgas entstehen. Bis Heute blieben diese Vorkommen noch weitgehend unbeachtet, in Zukunft könnten diese Ölschiefervorkommen in Folge der Rohstoffknappheit aber immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Erdgas entstanden aus anorganisch gebildetem Methan
Wenige Fachleute behaupten es gäbe auf anorganische Weise entstandenes Erdgasvorkommen. Die Mehrzahl der Wissenschaftler sind jedoch der Meinung das irdisches Methan nur auf organischer Basis entstehen kann. Eine logischer Erklärung für das Vorkommen von Erdgas in anorganischen Schichten wären vorrangig unverhoffte Einflüsse der Natur z.B. (Vulkanausbrüche und Erdbeben)
Speicherung
Erdgasvorkommen gibt es nicht dort wo Erdgas entsteht. Die Gase bahnen sich durch die Erdstrukturen ihren Weg, bis sie an undurchlässigen Steinschichten gestoppt werden. In sogenannten Erdgasfallen werden sie dann regelrecht gespeichert. Solche Steinschichten bestehen aus Kalkstein, Sandstein, Kieselschiefer, Riffe und Riffkalkut oder Salzstöcke und dienen hervorragend zur Speicherung der Gase. Aus genau diesen Schichten wird das Gas dann letztendlich gefördert.
Geschichte
Zeitraum
Fortschritt
6000-2000 v. Chr.
Erste Funde gab es im heutigen Iran. Dokumente berichten von "ewigen Feuern", die die sumerischen Priester für ein "Zeichen Gottes " gehalten haben.
Um ca. 900 v. Chr.
China hat nachweislich schon Erdgas genutzt. Dort wurde Gas, das bei der Salzgewinnung entdeckt wurde, zur Salztrocknung eingesetzt.
900 bis 1100 n. Chr.
Erste Erdgasförderung in China. Bambusrohre wurden als "Pipeline" eingesetzt.
Um 1600
Der niederländischer Chemiker Jean Baptiste Helmont führte den Begriff "Gas" ein, entstanden aus dem griechischen Wort "chaos" (deutsch: leerer Raum).
1799
Philippe Lebon (1769-1804) ließ sich in Paris die erste Thermo-/Öeuchtgaslampe patentieren. Diese Lampe war allerdings schnell in Vergessenheit geraten.
1812
Das erste Gasunternehmens der Welt, die "Gas Light and Coke Company" wurde in London gegründet. Der deutsche Kaufmann Friedrich Albert Winzer (1763-1830) rief die Firma ins Leben, die das produzierte Gas an Kunden über Rohrleitungen lieferte.
Preis
Erdgas ist in Deutschland derzeit einer der beliebtesten und interessantesten Kraftstoffalternative. 1 Kg Erdgas kostet in der Region Deutschland ca. 0,44- 0,79 Euro. 1 Kg Erdgas entspricht allerdings dem Energiegehalt von 1,5 Liter Benzinkraftstoff. Damit liegt der Preisvorteil gegenüber den Benzin- und Superkraftstoffen bei ca. 40-60 %. Nicht unwichtig bei
Erdgas ist, das der günstige Mineralölsteuersatz bis 2020 festgelegt ist. Die lässt eine langfristige Planungssicherheit zu.
Umwelt
Besonders erfreulich aus umwelttechnischer Sicht ist die Tatsache, das Erdgas (Hauptbestandteil: Methan) sehr sauber verbrennt. Wenn man erdgasbetriebene Automobile mit den benzinbetriebenen Fahrzeugen vergleicht, so lässt sich mit Erdgas das spezifische Ozonbildungspotential durchaus um bis zu 80% reduzieren. Ein weiterer
Vorteil ist, das bei der Betankung so gut wie keine Emissionen entstehen.
Erdgas verursacht deutlich weniger Schadstoffe als Benzin- und Dieselkraftstoff:
- bis zu 25% weniger Kohlendioxid (CO2)
- bis zu 85% weniger Stickoxide (NOx)
- bis zu 55% weniger Kohlenmonoxid (CO)
- bis zu 75% weniger Kohlenwasserstoffe (NMHC)
Der Schadstoffgehalt der Emissionen ist ebenso deutlich geringer als bei Benzin- und Dieselkraftstoff:
- Ozonbildung wird um 65-85% reduziert
- Säurebildung wird um 50-80% reduziert
- Partikelausstoss (Russ) wird um 98% reduziert
Sicherheit
Beim Thema Gas denkt die Mehrheit sofort an Explosionsgefahr und an ein höheres Risiko beim Fahrbetrieb. Dem ist nicht so, wie Crashtests bewiesen haben. In den erdgasbetriebenen Automobilen wurden viele Sicherheitsvorkehrungen getroffen, die die Gefahren gegenüber den benzin- oder dieselgetriebenen Fahrzeugen auf gleichem Niveau halten. Der Gastank unterliegt einem sehr hohen Betriebsdruck von ca. 190bar.
Damit eine grösstmögliche Sicherheit und der Anlage gewährt werden kann, werden die Gastanks mit einem deutlich höheren Prüfdruck von ca. 600bar überprüft. Zusätzliche Vorkehrungen lassen bei Defekten, ausgelöst z.B. durch einen Unfall kontrolliert das Gas ab, wodurch eine Gasexplosion vermieden wird. Die Erdgas-Druckbehälter für Automobile können somit als sicher eingestuft werden, laut den Crashtestergebnissen sind diese sogar sicherer wie Benzintanks.
Natürlich kann auch Erdgas brennen, ist aber viel schwerer entflammbar. Die Zündtemperatur liegt bei 650° Celsius und liegt somit deutlich höher wie die von Benzin und Diesel.
Reichweite
Erdgas-Fahrzeuge werden hauptsächlich bivalent angetrieben. Ein bivalentes Fahrzeug kann also sowohl mit Erdgas als auch mit
Benzin betrieben werden. Der Hauptvorteil des bivalenten Antriebs, ist die sehr hohe Reichweite durch die doppelte Betankung.. Oder es wird der Kraftstoff getankt, der gerade zur Verfügung steht, da jederzeit zwischen Benzin- und
Gasbetrieb umgeschaltet werden kann. Derzeit gibt es in Deutschland mehr als 550 Erdgastankstellen (weiter steigend).
Die Reichweite im Gasbetrieb ist von verschiedenen Faktoren abhängig. So z.b. von der Gasqualität
(H- oder L-) und von der Größe und Anzahl an eingebauten Erdgastanks. Ein Erdgastank mit 60 Litern, kann mit 10,5 Kg Erdgas betankt werden. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von ca. 5,2kg / 100km beträgt die Reichweite hier
dann 202 km.
Kostenvergleich:
Mit dem Amortisationsrechner können anfallende Sprit- und Betriebskosten für Erdgas berechnet werden. Zusätzlich ist ein direkter Vergleich mit den Kraftstoffen: Benzin, Diesel und Autogas möglich. Anhand der errechneten Daten kann ermittelt werden, ob und ab wann sich ein(e) Umstieg/Umrüstung lohnt.